Freitag, 4. November 2016

Umbauarbeiten

Im Tierheim ist momentan so einiges im Gange.
Jeder Tag sieht anders aus. Da die Zeit rennt und es in großen Schritten auf den Winter zu geht, werden gerade die lang ersehnten Rohre für das Abwasser gelegt. Ein circa 1,50m tiefer Graben musste dafür gebaggert werden.Vor zwei Tagen haben die Arbeiten angefangen. Seit dem können nur noch Hunde Gassi geführt werden, denn der Freilauf gleicht einem Schlachtfeld. Doch die Männer arbeiten fleißig und schnell, sodass am Samstag vielleicht das Projekt schon abgeschlossen werden kann. Besonders interessant zu sehen ist, dass die Hunde größtenteils ruhig sind. Die Bauarbeiten geben immerhin Stoff zum nachdenken, beobachten und verarbeiten. Dieser Umbau wirft natürlich den normalen Tagesablauf völlig aus der Spur. Die mobile Wasserleitung kann nicht genutzt werden, da sonst der Bagger ständig über den Schlauch fahren würde. Die Hunde müssen in den Zwingern bleiben, während diese gereinigt werden. Einzelne Hunde müssen während dem Füttern separiert werden und bei unseren Arbeiten geben wir uns stets Mühe nicht in ein Loch zu fallen. Erleichtern tut der Umbau uns für den Moment die Arbeit sicher nicht, aber notwendig ist er allemal und alles was vorran geht ist gut.



Donnerstag, 3. November 2016

Der Wolf im Hundepelz

Was man nicht alles erlebt.
Vor ein paar Tagen wurde von Urlaubern ein Welpe gefunden. Mitten auf der Straße saß er, ohne Anstalten zu machen weg zu gehen. Ein Muttertier, oder gleichaltrige Tiere waren nicht zu sehen. Diese netten Menschen fassten sich ein Herz, sammelten den kleinen Buben ein und brachten ihn zum Tierheim. Hier angekommen wurde schnell klar, dass dieser 4-5 Wochen alte Welpe anders ist, als die fast gleichaltrigen Hunde, eine Box weiter. Fasst man ihn beim Fressen an,  oder will ihm heiß geliebtes Spielzeug wegnehmen knurrt er, bockt er und kriegt im Notfall auch einen kleinen Wutanfall. Die Transportbox findet er ganz besonders doof. Vor allem, wenn außerhalb alle frei herum rennen dürfen. Dann wird der kleine Mann schonmal zum tobenden Tunichtgut. Als er an kam, war sein Fell verfloht und es fühlt sich rauh an, wie das eines Wildtieres.

Schnell kamen Zweifel auf, dass es sich um einen Hund handelt. Unser Freund Google brachte uns auf die wildesten Ideen. Ein Wolf! Das war die erste Vermutung. Wölfe sind auch in Ungarn in der freien Wildbahn anzutreffen. Vielleicht ein Goldschakal? Goldschakale sehen Hunden sehr ähnlich und gehören zu den ungarischen Wildtieren. Diese Tierart konnten wir später aber wieder durch einen Blick auf das Pfotenprofil ausschließen.

Fuchs, Hyäne, Marderhund, Dingo. Wir hatten alles im Visier, aber irgendwie war Google doch nicht so aufschlussreich, wie wir es uns erhofft hatten.

Der Tierarzt sollte uns also sagen, was denn dieses freche Etwas nun ist.
Bei der Vorstellung von diesem, stand die Meinung recht schnell fest.
Der Arzt meinte, es sei nur ein hässlicher Hund.

Wir stimmen damit nicht überein. Hässlich kann ein Welpe doch nun wirklich nicht sein. Und ein Hund? Naja, wir zweifeln.
Umso spannender werden die nächsten Wochen und Monate, in denen wir sehen werden, was sich aus dem kleinen, grantigen Kerlchen entwickelt.